- Altertumsvereine
- Altertumsvereine,Vereine, deren Aufgabe die Erhaltung der Altertümer und Denkmäler eines Landes oder Landesteils, ihre Vermehrung durch Ausgrabungen, die Errichtung von Museen und die Herausgabe von Zeitschriften zur Pflege der landes- und ortsgeschichtliche Altertumskunde ist.In Deutschland entstanden nach den Befreiungskriegen die ersten Altertumsvereine; 1852 schufen sie sich einen Mittelpunkt im »Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine«, der ein »Korrespondenzblatt« (1852 ff.; neue Folge: »Blätter für deutsche Landesgeschichte« 1936 ff.) herausgibt; sie gründeten das »Römisch-German. Zentralmuseum« in Mainz und das »Germanische Nationalmuseum« in Nürnberg. Die wissenschaftlichen Bestrebungen der Altertumsvereine fanden Unterstützung in den Ausgrabungen am Limes, die von der Reichslimeskommission (jetzt »Römisch-German. Kommission« des Archäologieen Instituts in Frankfurt am Main) ausgeführt wurden. Die wichtigsten Zusammenschlüsse sind ferner der »Nordwestdeutsche. ..« (Hannover) und der »Südwestdeutsche Verband für Altertumsforschung« (Wiesbaden). - In Österreich traten schon seit 1810 zahlreiche Altertumsvereine auf; 1853 wurde die »K. k. Zentralkommission zur Erhaltung und Erforschung der Baudenkmäler« in Wien gegründet, die seit 1918 »Bundesdenkmalamt« heißt (Mitteilungen, 1856 ff.). - In der Schweiz nimmt die »Antiquarische Gesellschaft« in Zürich (Mitteilungen, 1841 ff.) die erste Stelle ein. - In Skandinavien ist die »Königliche Gesellschaft für nordische Altertumskunde« in Kopenhagen (gegründet 1825) führend, für Frankreich sind es die »Société des Antiquaires de France« in Paris (gegründet 1814; »Mémoires«, 1817 ff.) und die »Commission des monuments historiques«. - In England ist der älteste aller Altertumsvereine die »Society of Antiquaries« in London (1572 gestiftet, 1707 neu gegründet), die seit 1771 die Zeitschrift »Archaeologia« herausgibt. In den USA arbeitet im Sinn der Altertumsvereine das »Bureau of American Ethnology«.
Universal-Lexikon. 2012.